Hauptinhalt

BOS-Digitalfunk

Das gemeinsame Funknetz der Sicherheits- und Rettungskräfte – ein großer Fortschritt für uns alle

BOS-Digitalfunk © SMI

Das Kürzel BOS steht für »Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben« – also Feuerwehren, Rettungsdienste, Bundes- und Landespolizei sowie Technisches Hilfswerk. Alle diese Organiationen verfügen künftig bundesweit über ein gemeinsames digitales Funknetz, welches eine noch bessere Koordination der Zusammenarbeit ermöglicht und damit hilft, die öffentliche Sicherheit und die Qualität der Notfallversorgung weiter zu steigern.

Die technische Grundlage des neuen BOS-Digitalfunknetzes bildet das international standardisierte Bündelfunk-System TETRA (Terrestrial Trunked Radio). Es zeichnet sich unter anderem durch Abhörsicherheit, Schnelligkeit des Verbindungsaufbaus, hohe Sprachqualität und die Möglichkeit zur Rufgruppenkommunikation aus. Das deutsche BOS-Digitalfunknetz mit seinen rund 4.300 Basisstationen ist das größte TETRA-Netz weltweit.

Während für die Gesamtplanung und -koordination des Netzes die Bundesanstalt für den BOS-Digitalfunk (BDBOS) in Berlin zuständig ist, liegt die Verantwortung für die Detailplanung und Realisierung bei den einzelnen Bundesländern. Im Freistaat Sachsen ist das Staatsministerium des Innern zuständig.

Fragen und Antworten zum BOS-Digitalfunk

Broschüre Digitalfunk
  © Bundesanstalt für den Digitalfunk der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben

Zu den Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) gehören die unterschiedlichsten "Blaulichtorganisationen": Feuerwehr, Rettungsdienste, Katastrophenschutz, Technisches Hilfswerk, Zoll, Polizei ...

Es liegt auf der Hand, dass diese Organisationen reibungslos zusammenarbeiten müssen, um im Notfall für rasche und wirksame Hilfe zu sorgen. Der neue bundesweite BOS-Digitalfunk bietet dafür die besten Voraussetzungen. Gegenüber den bisherigen einzelnen Analognetzen stellt er für den Schutz der Bevölkerung vor potenziellen Gefahren einen gewaltigen Fortschritt dar. Seine gesundheitliche Unbedenklichkeit im Hinblick auf elektromagnetische Strahlung ist durch wissenschaftliche Studien in mehreren Ländern belegt.

Darüber hinaus bringt die ausgereifte und zukunftssichere TETRA-Technik langfristig auch wirtschaftliche Vorteile - die Investitionen in den Netzaufbau sind ein Musterbeispiel für den verantwortungsvollen Umgang mit Steuergeldern.

Bitte laden Sie zu diesen und vielen weiteren Themen die kostenfreie Broschüre "Fragen und Antworten zum Digitalfunk BOS" herunter. 

Auf dieser Seite erfahren Sie, wie die Zusammenarbeit zwischen allen Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben funktioniert - technisch und organisatorisch-administrativ.

Digitalfunk ist abhörsicher © SMI, BOS-Digitalfunk

Der BOS-Digitalfunk bietet maximale Sicherheit und Offenheit zugleich. Dazu hohe Sprachqualität und nützliche Features.

Zum TETRA-Standard gehört eine hochsichere Funkschnittstellen-Verschlüsselung, welche die Übertragung zwischen mobilem Endgerät und Basisstation vor unbefugtem Mithören schützt. Zusätzlich wird beim BOS-Digitalfunk die dahinter liegende Infrastruktur verschlüsselt. Damit verfügt Deutschland über die international führende Ende-zu-Ende-Verschlüsselung.

Neben der Kommunikation mit mehreren einprogrammierten Teilnehmergruppen ermöglicht TETRA auch gezielte Einzelabrufe, da jedes Endgerät über eine individuelle Adresse verfügt. Im Bedarfsfall können Teilnehmer verschiedener Gruppen zusammengeschaltet werden - auch BOS-übergreifend. Des Weiteren sind Telefonate im öffentlichen Netz möglich.

In jedem Fall sind die Funkkanäle nur dann belegt, wenn sie auch wirklich genutzt werden. Damit wird sterben ohnehin hohe Kapazität des Netzes praktisch weiter erhöht. Die in TETRA integrierte schmalbandige Datenkommunikation ermöglicht zum Beispiel die Übertragung von Alarmdaten an die Funkgeräte der Feuerwehren.

Für Anwender besonders gut zu wissen: Alle Endgeräte sind mit einer Notruftaste ausgestattet. Damit kann eine Sprechverbindung mit Vorrang vor allen anderen Teilnehmern aufgebaut werden. 

BOS Digitalfunk Sachsen Organigramm
BOS Digitalfunk Sachsen Organigramm  © SMI, BOS Digitalfunk

Die Bundesanstalt für den Digitalfunk der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BDBOS)

Gemäß dem "Gesetz über die Errichtung einer Bundesanstalt für den Digitalfunk der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben" koordiniert die BDBOS die Aktivitäten des Bundes und der Länder zum Aufbau und Betrieb des einheitlichen BOS-Digitalfunknetzes. Sie ist eine bundesunmittelbare, rechtsfähige Anstalt des öffentlichen Rechts und gehört zum Geschäftsbereich des Bundesministeriums des Innern (BMI). Sitz der BDBOS ist Berlin.

Koordinierende Stelle BOS-Digitalfunk Sachsen (KStD) im SMI

Die KStD sorgt im Freistaat Sachsen auf der strategischen Ebene für die Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben zum BOS-Digitalfunk und trägt dafür die Budgetverantwortung. Wichtige Schnittstellen bestehen zur BDBOS, zur Autorisierten Stelle in Sachsen, zum Vertreter des Landes im Verwaltungsrat, bei Bedarf zum Beirat der Nutzer des BOS-Digitalfunks und zu den koordinierenden Stellen anderer Bundesländer und des Bundes. Sollte im Freistaat eine besondere Gefahrensituation entstehen, sollte allein die BDBOS der KStD vorübergehend besondere Aufgaben und Ermächtigungen.

 

Die Autorisierte und die Vorhaltende Stelle BOS-Digitalfunk Sachsen

Auf der operativen, auch der betrieblich-technischen Ebene ist die Autorisierte Stelle für alle Belange der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben bzw. der zuständigen Nutzer. Im Unterschied dazu stellt die Vorhaltende Stelle keine Organisationseinheit dar, sondern erbringt betriebliche Unterstützungsleistungen innerhalb der verschiedenen BOS. Sie sind als Anwenderbetreuung im Referat 43 der Abteilung 4 des Polizeiverwaltungsamtes organisiert.

SMI, BOS-Digitalfunk © SMI, BOS-Digitalfunk

Für die Funkversorgung im Inneren von Gebäuden stehen ausgereifte Lösungen zur Verfügung

Um die Koordination von Einsatzkräften jederzeit und überall sicherzustellen, muss der BOS-Digitalfunk nicht nur im Freien („Freifeld“) verfügbar sein und eine reibungslose Kommunikation gewährleisten, sondern auch von Objekten.

Obwohl der BOS-Digitalfunk aufgrund der niedrigeren Frequenz eine niedrigere Gebäudedämpfung als beispielsweise GSM Mobilfunk aufweist, wird die Versorgung von außen je nach Gebäudebeschaffenheit (Stahlbeton, metallbedampfte Fenster usw.) und Entfernung zur Basisstation nur einen Teil des Gebäudeinneren abdecken. Daher sind bei einigen Objekten zusätzliche technische Maßnahmen erforderlich, um eine ausreichende Versorgung im Inneren zu erreichen. Dies gilt vor allem dann, wenn im gesamten Gebäudeinneren die Versorgung sichergestellt werden muss. Eine derartige Funkversorgung von Bauwerken und Gebäuden bestimmter Art und/oder Nutzung wird als Objektversorgung bezeichnet.

Mit Einführung des BOS-Digitalfunks hat der Aufbau von digitalen Objektfunkanlagen im Freistaat Sachsen begonnen.

Die Genehmigung zum Betreiben von Objektversorgungsanlagen erteilt die Bundesanstalt für den Digitalfunk der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BDBOS). Die aktuellen Dokumente und das erforderliche Anzeigeformular stehen unter folgendem Link zur Verfügung:

Leitfaden für die Beantragung, den Aufbau und den Betrieb von Objektversorgungsanlagen

Die notwendige technische Unterstützung und Anleitung erfolgt durch die Autorisierte Stelle BOS-Digitalfunk Sachsen. Mit dem "Leitfaden für die Beantragung, den Aufbau und den Betrieb von Objektversorgungsanlagen im BOS-Digitalfunk im Freistaat Sachsen (LF-OVA BOS-DF-SN) erhalten Sie einen Handlungsablauf für die Beantragung, den Aufbau und den Betrieb von Objektversorgungsanlagen im BOS-Digitalfunk im Freistaat Sachsen. Für die Planung/Erweiterung/Änderung einer Objektversorgungsanlage ist das Anzeigeformular "Anzeige zum Aufbau oder Änderung einer Objektfunkanlage" sowie das „Antragsformular für landesspezifische Zusatzangaben Freistaat Sachsen“ bei der Autorisierte Stelle BOS- Digitalfunk Sachsen, Dübener Landstraße 4, 04129 Leipzig oder per E-Mail an das Postfach ov@bos.sachsen.de einzureichen.

Mobile und ortsfeste Befehlsstellen bei großen Schadenserignissen zur Führung von Einsatzkräften © SMI, BOS Digitalfunk

Daher gelten für ortsfeste Landfunkstellen (FRT) besonders strenge Regelungen.

Bei ortsfesten Funkanlagen (FRT – Fixed Radio Terminal) handelt es sich in der Regel um stationär eingesetzte Fahrzeugfunkanlagen mit abgesetzten Bedieneinheiten. Sie ermöglichen das Mithören und Einsprechen in eine oder mehrere lokale Gruppen.

Um mögliche Beeinträchtigungen des BOS-Digitalfunks durch FRT von vornherein auszuschließen, ist die Nutzung auf Gruppen beschränkt, deren Gruppenrufzone diejenige Zelle enthält, in der sich das FRT befindet. Es wird kein Hintergrundgruppen-Scanning eingesetzt, die Nutzung weiterer Dienste ist grundsätzlich nicht gestattet.

Vor der Installation einer FRT muss eine Vorprüfung des Standortes und anschließend eine Genehmigung durch die BDBOS mittels eines dafür entwickelten Anmeldeverfahrens erfolgen.

Das Anmeldeformular mit Ausfüllanleitung ist über die zuständigen Projektleiter zu erhalten.

/
(© SMI, BOS-Digitalfunk)

Handfunkgeräte

Handfunkgeräte
/
(© SMI, BOS-Digitalfunk)

stationäres Funkgerät in einer ortsfesten Befehlsstelle

stationäres Funkgerät in einer ortsfesten Befehlsstelle

Bedienungsanleitungen, Schulungsunterlagen und weitere wichtige Infos für Teilnehmer am BOS-Digitalfunk in Sachsen

Zur Umrüstung und Ausstattung der Fahrzeuge von Feuerwehr, Rettungsdienst, Katastrophenschutz und Polizei hat der Freistaat Sachsen Rahmenverträge zur Lieferung von Endgeräten und Zubehör für den BOS-Digitalfunk abgeschlossen. Damit wird erreicht, dass neben den wirtschaftlichen Vorteilen die Grundbedienung und Tastenfunktionen aller Geräte einheitlich gestaltet werden kann. Es wurde großer Wert auf ein nutzerfreundliches Bediensystem auch für nicht ständig damit umgehende Anwender gelegt.

Die landeseinheitliche Beschaffung der Endgeräte bildet die Grundlage der Ausbildung der Endanwender. Hierfür werden am Schulungs- und Referenzzentrum in Dommitzsch Haupt- und Multiplikatoren ausgebildet. Diese führen die Anwenderschulung in den einzelnen Dienststellen und Feuerwehren durch.

Mit der Einführung des BOS-Digitalfunks für die sächsischen Feuerwehren soll eine konsequente Umsetzung der FwDV 100 erfolgen. Entsprechend der taktischen Erfordernisse im Einsatz wurde ein Gruppenkonzept durch Vertreter der Fachverbände erstellt und gemeinsam mit Verantwortlichen des Freistaates Sachsen realisiert.

/
(© SMI, BOS-Digitalfunk)

Einsatzkraft des Technischen Hilfswerkes mit Handfunkgerät

Einsatzkraft des Technischen Hilfswerkes mit Handfunkgerät
/
(© SMI, BOS-Digitalfunk)

Einsatzkräfte des Rettungsdienstes mit einem Polizisten, die Handfunkgeräte in der Hand halten

Einsatzkräfte des Rettungsdienstes mit einem Polizisten, die Handfunkgeräte in der Hand halten
/
(© SMI, BOS-Digitalfunk)

Feuerwehrleute im Einsatz. Ein Feuerwehrmann spricht in ein Handfunkgerät.

Feuerwehrleute im Einsatz. Ein Feuerwehrmann spricht in ein Handfunkgerät.
/
(© SMI, BOS-Digitalfunk)

Polizist im Einsatz, der in ein Handfunkgerät spricht

Polizist im Einsatz, der in ein Handfunkgerät spricht

Kontakt

Koordinierende Stelle BOS-Digitalfunk Sachsen (KStD)

E-Mail: KStD@smi.sachsen.de

zurück zum Seitenanfang